Auch Goethe war für` s Impfen

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Dienstag, 26. Oktober 2021

Ich muss einfach mal ein Statement zum Thema IMPFEN loswerden. Manche Beiträge hier zu diesem Thema stören mich zunehmend, da sie meinem ärztlichen Denken total zuwider laufen.

Zuerst ein kleiner geschichtlicher Exkurs: Bedenken gegen das Impfen sind so alt wie das Impfen selbst. Das ärgerte schon Goethe (1749 – 1832). Drei Geschwister verlor er an die Pockenviren. Und er selbst wäre fast auch daran gestorben. Deshalb setzte er sich Zeit seines Lebens für das Impfen gegen die Pocken ein. In Weimar wollte er sogar einen Impfzwang durchsetzen. Geschichtliche Fakten: 1801 Pockenimpfung zum ersten Mal durchgeführt, 1807 Einführung der Impfpflicht zuerst in Bayern, dann zunehmend deutschlandweit… Und die Pocken sind fast ausgerottet…

Goethe

Sich gegen Krankheiten durch Impfung zu schützen, ist vernünftig. Das eigene Immunsystem ist oft nicht so „fit“, wie manche denken. Man wird krank und steckt andere an. Das war schon zu Zeiten der Cholera so.

Man darf nur keinen 100%igen Impfschutz erwarten. Den gibt es nicht. Aber jeder kann doch VERSUCHEN, sich und andere zu schützen – das ist Übernahme von Selbstverantwortung und Verantwortung für andere Menschen… DA kann Freiheit entstehen.

Ich muss ganz klar sagen: NICHTIMPFEN macht unfrei, ist wie Russisch Roulette und total rücksichtslos. (Ich meine nicht diejenigen Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen dürfen! Das ist natürlich wirklich was anderes.) Gerade beim Pflegepersonal kann ich es nicht nachvollziehen, dass sich manche nicht impfen lassen.

Wie bei jeder Impfung können Impfkomplikationen auftreten. Es gibt keine perfekte Lösung. Aber beim Abwägen „Impfung – Nichtimpfung“ gibt es mehr Vorteile FÜR eine Impfung. Jede Sache im Leben hat zwei Seiten – eine positive UND eine negative. Die Frage ist nur, welche überwiegt. Und bei dem Impfen überwiegen eindeutig die VORTEILE.

Das ist auch bei anderen Impfungen bekannt. So konnten Kinderlähmung und Tuberkulose fast ausgerottet werden. Tetanus konnte minimiert werden. Leider nehmen diese Erkrankungen wieder zu, weil nicht alle heute sich dagegen impfen lassen. Und das sind echt schlimme Krankheiten, ebenso Corona. Diese kann sehr bösartig verlaufen und breitet sich im Moment wirklich pandemisch aus.

Es ist doch klar, wenn eine Pandemie da ist, dass jeder sich impfen lassen sollte, schon aus Selbstschutz und aus Verantwortlichkeit den anderen gegenüber. Und eine dritte Auffrischungsimpfung wäre auch ganz wichtig, für viele Menschen jedenfalls. Lassen Sie sich doch einfach impfen, dann haben Sie keine Nachteile, schützen sich und andere. Das hat nichts mit Impf-Mobbing, Diskriminierung und Freiheitsberaubung zu tun. Im Gegenteil. Wir als Menschen haben ein Recht auf Fürsorge von Seiten des Gesundheitswesens und des Staates, die eine Fürsorgepflicht innehaben und (recht und manchmal auch schlecht) diese mit den Impfangeboten erfüllen.

Wenn Sie es nicht für sich tuen wollen – aus welchen Gründen auch immer – , dann wenigstens für andere. Jeder von Ihnen hat jemanden, den er liebt – vielleicht ein kleines Kind, eine alte Lieblingsoma oder einen krebskranken Partner….

Ich finde das Impfen selbstverständlich. Ich habe mich doch auch gegen Kinderlähmung und Tetanus impfen lassen und meine Kinder auch, und jedes Jahr gegen den aktuellen Grippevirus…

Elke Zagadzki