1.4. Denken, inhaltliches

1.4. Denken, inhaltliches
„Teile“ der Psyche, die bei einem psychopathologischen Befund beschrieben werden

Wahn

Der Wahn ist eine inhaltliche Denkstörung. Er ist eine objektiv falsche Überzeugung, die ohne entsprechende Anregung von außen entsteht. Er wird vom Betroffenen mit großer Gewissheit erlebt und trotz „vernünftiger“ Gegengründe unkorrigierbar aufrechterhalten.
Es handelt sich also um eine „Privatwirklichkeit“, die von niemandem geteilt wird. Der Betroffene hat kein Interesse daran, seine Wahnidee zu überprüfen.
Wahnideen kommen meistens nicht von einer Minute zur nächsten, sondern:

Wahnstimmung

Meist entsteht Wahn aus einer Wahnstimmung heraus. Die Patienten merken, dass sich etwas Bedrohliches (selten sind es Glücksgefühle) ankündigt. Ihre Umgebung erscheint ihnen merkwürdig, viele belanglose Handlungen geheimnisvoll.

Wahnwahrnehmung

Etwas Reales wird umgedeutet, was objektiv falsch ist. Beispiel: Alle Menschen mit weißen Turnschuhen stecken unter einer Decke und planen etwas Böses gegen mich.

Wahneinfall

Dem Betroffenen fällt einfach etwas ein, was objektiv falsch ist. Er braucht dafür keine Beweise, er weiß es eben. Beispiel: Ich weiß einfach, dass ich Napoleon bin.

Wahnthemen

Ein Mensch kann sich beobachtet, verfolgt, vergiftet fühlen. Auch religiöse Themen spielen eine Rolle. Bei Menschen mit Schizophrenie sind die Themen häufig großartig, abenteuerlich oder philosophisch (Ich bin Napoleon oder der Messias, ich erlöse die Welt, die Marsmenschen wollen mich vernichten, ich werde von einer Geheimorganisation verfolgt, ich weiß genau, dass morgen die Welt untergeht…)

Die Wahnthemen von Dementen handeln häufig von der Vergangenheit des Betroffenen bzw. von kleinen Alltagsdingen aus dem jetzigen Leben (Z.B. ich weiß genau, meine Zimmernachbarin bestiehlt mich. Sie will mich fertigmachen…).

Irrtum

Ist auch eine objektive falsche Überzeugung, die der Realität nicht entspricht. Aber ein Irrtum lässt sich korrigieren. Sie kennen dies alle, da sich jeder schon mal geirrt hat. Irgendwann erkennen Sie, dass Sie sich getäuscht haben.

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WACHKOMA

= Apallisches Syndrom, Dezerebrationssyndrom, Coma vigile, Enthirnungsstarre)

Funktionsausfall des Neocortex (Pallium, lat. pallium = weiter Mantel) der Großhirnrinde bei noch funktionierendem Stammhirn.

Führt bei dem Patienten zum Fehlen jeglicher Reizbeantwortung bei geöffneten Augen.

Ursachen: Häufige Folge einer zerebralen Einklemmung durch Unfälle, Narkosezwischenfälle, Zustand nach Reanimation.

Das apallische Syndrom kann unverändert über Jahre bestehen.

Es kann aber auch eine „Zwischenstation“ beim Erwachen aus einem tiefen Koma sein.

Am häufigsten sind unvollständige Rückbildungen mit bleibenden neurologischen Störungen.

Prognose: Eine weitere Rückbildung ist umso unwahrscheinlicher, je länger ein Zustandsbild unverändert bestehen bleibt.

WAHN
Der Wahn ist eine inhaltliche Denkstörung. Er ist eine objektiv falsche Überzeugung, die ohne entsprechende Anregung von außen entsteht. Er wird vom Betroffenen mit großer Gewißheit erlebt und trotz „vernünftiger“ Gegengründe unkorrigierbar aufrechterhalten.
Es handelt sich also um eine „Privatwirklichkeit“, die von niemandem geteilt wird. Der Betroffene hat kein Interesse daran, seine Wahnidee zu überprüfen.
Wahnideen kommen meistens nicht von einer Minute zur nächsten, sondern

Wahnstimmung:
Meist entsteht Wahn aus einer Wahnstimmung heraus. Die Patienten merken, dass sich etwas Bedrohliches (selten sind es Glücksgefühle) zusammenbraut. Ihre Umgebung erscheint ihnen merkwürdig, viele belanglose Handlungen geheimnisvoll. Die genaue Bedeutung können sie jedoch nicht entschlüsseln.

Wahnwahrnehmung:
Der Patient misst einer realen Begebenheit eine objektiv falsche Bedeutung zu. Er hält beispielsweise alle blauen Autos für die Autos von Verfolgern.

Wahneinfall:
Der Betroffene hat Einfälle, die objektiv falsch sind. Er „braucht“ aber – im Gegensatz zur Wahnwahrnehmung – keine reale Begebenheit dazu, also keinen äußeren „Anlaß“. Ihm fällt einfach etwas ein. Beispiel: Jemandem fällt ein, der wiederentstandene Apostel Paulus zu sein.

Wahnthemen:

Beziehungs-, Beeinträchtigungs- und Verfolgungswahn.

Beziehungswahn

bezieht alles, was um ihn herum passiert, auf sich. Dies können neben Bemerkungen, Mimik und Gesten von Mitmenschen auch so abwegige Dinge wie Zeitungs-, Radio- oder Fernsehberichte sein. Er ist überzeugt davon, dass alles seinetwegen geschieht und nur für ihn von Bedeutung ist.

Beeinträchtigungswahn

Hier wähnt sich der Patient als Ursache und Mittelpunkt des Geschehens. Hinzu kommt noch das Gefühl, alles arbeite nicht für, sondern gegen ihn. Er vermutet überall Feindseligkeit und böse Absicht, fühlt sich ungerecht behandelt und übergangen. Dies kann bis hin zu Tötungsvorwürfen führen.
Eine Steigerung ist der

Verfolgungswahn

Der Patient fühlt sich in Verkennung harmloser Ereignisse selbst von engsten Vertrauten beobachtet und verfolgt, spricht seine Gedanken allerdings aus Angst oft nicht aus.
Die Wahnthemen von Dementen können sich sehr von den Wahnthemen Schizophrener unterscheiden.

Wahnthemen von Dementen

Handeln häufig von der Vergangenheit des Betroffenen bzw. von kleinen Alltagsdingen aus dem jetzigen Leben (z.B. „Ich weiß genau, meine Zimmernachbarin bestiehlt mich. Sie will mich fertigmachen…“).

Wahnthemen von Schizophrenen

Es geht oft um relativ abenteuerliche Themen – z.B. Verfolgung durch eine Geheimorganisation.

WERTSCHÄTZUNG

Der Klient wird vom Gesprächspartner akzeptiert und angenommen, unabhängig davon, was er äußert oder wie er sich gibt, eben als Person mit Schwächen und Stärken.

Er wird nicht bewertet.

Dabei muss der Klient echtes Interesse an seiner Person spüren können. Dieses leitet der Klient ab aus

dem Tonfall, dem Inhalt der Äußerungen, der Mimik, der Gestik und Körperhaltung und den Umgangsformen.

Die Beziehung ist von emotionaler Wärme und Wohlwollen geprägt.

Die Äußerung und Erlebniswelt des Klienten werden auch dann von seinem Gesprächspartner akzeptiert, wenn sie dessen Erwartungen und Einstellungen widersprechen.

Der Klient muss spüren, dass dies die Beziehung nicht beeinträchtigt.

Siehe > Klientenzentrierte Gesprächsführung – 1. Einführung – Wertschätzung