1. Epilepsie – Beschreibung
Epilepsie (griechisch, lateinisch „ergreifen, packen, anfallen“) wurde früher auch als Fallsucht bezeichnet. DIE Epilepsie gibt es eigentlich nicht. Man spricht besser von Epilepsien in der Mehrzahl. Epilepsien sind eine Krankheitsgruppe.
- Es sind chronische Erkrankungen. D.h., ein einzelner Anfall bedeutet noch nicht, dass jemand Epileptiker ist. Es treten öfters Anfälle auf.
- Es sind cerebrale Anfälle , die vom Gehirn (lateinisch cerebrum „Gehirn“) ausgehen. Sie werden durch Funktionsstörungen des Gehirns hervorgerufen.
- Normale Hirntätigkeit: Durch die Arbeit der Nervenzellen entsteht elektrische Aktivität, die normalerweise relativ gering ist. Wir stehen also ständig „unter Strom“, siehe Bild.
- Hirntätigkeit während eines Anfalls: Es kommt plötzlich zu einer Entladung mehrerer Nervenverbände in der Großhirnrinde und auch in tieferen Schichten. Dadurch steigt die elektrische Aktivität übermäßig an (siehe Bild). Dies ist eine unkontrollierte Stimulierung in den betroffenen Hirnbereichen. Die elektrische Aktivität wird über das Rückenmark weitergeleitet. Und von dort aus geht die Erregung über das periphere Nervensystem zu den Erfolgsorganen, die ganz häufig – aber nicht ausschließlich – die Muskeln sind. Wenn es die Muskeln betrifft, kommt es zu unwillkürlichen Muskelkontraktionen (lateinisch contractio „Zusammenziehen“) .
2. Epilepsie – Häufigkeit
- 5% aller Menschen haben einmal in ihrem Leben einen epileptischen Anfall. Das ist ca. jeder 20. Mensch.
- 0,5 – 1% der Allgemeinbevölkerung (weltweit) haben eine Epilepsie. Das entspricht der Häufigkeit von insulinpflichtigem Diabetes mellitus. Es ist also eine recht häufige Erkrankung.
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