Schizophrenie Symptome – Sinnestäuschungen – speziell HALLUZINATIONEN

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Übersicht über häufige Halluzinationen:

Körperhalluzinationen:

Geschmackshalluzinationen:

Geruchshalluzinationen:

Optische Halluzinationen:

Akustische Halluzinationen:

Die häufigsten Halluzinationen sind bei Menschen mit Schizophrenie akustische Halluzinationen, und zwar das Hören von Stimmen. Diese werden von den Betroffenen in ihrem Körper oder um sie herum wahrgenommen und haben Realitätscharakter.

Siehe auch Halluzinationen unter

*LEXIKON A-Z* >H – Stilvolles Schneckentempo (elkezagadzki.blog)

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Schizophrenie Symptome – Sinnestäuschungen

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Schizophrenie Symptome – Sinnestäuschungen

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Sinnestäuschungen sind sehr vielfältig. Sie können als einfache Wahrnehmungsveränderungen, illusionäre Verkennungen oder Halluzinationen in allen Sinnesbereichen auftreten.

Hier eine kurze Vorstellung der einzelnen Sinnestäuschungen:

1. Einfache Wahrnehmungsveränderungen

2. Illusionäre Verkennungen

3. Halluzinationen

Über die „gängigen“ Halluzinationen siehe:

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Schizophrenie Symptome – Sinnestäuschungen – speziell HALLUZINATIONEN

Siehe auch Sinnestäuschungen und Halluzinationen unter

*LEXIKON A-Z* >S – Stilvolles Schneckentempo (elkezagadzki.blog) und H – Stilvolles Schneckentempo (elkezagadzki.blog)

Schizophrenie Symptome – Wahnideen

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Schizophrenie Symptome – Frühsymptome

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Erinnern Sie sich an Ihren letzten grippalen Infekt. Und an die Zeit kurz bevor es so richtig bei Ihnen „losging“. Sicher haben Sie sich einige Tage zuvor irgendwie schlapp gefühlt. Vielleicht hat es im Hals ein wenig gekratzt. Es wurde Ihnen alles zu viel. Und Sie haben womöglich schlechter geschlafen …

Sie hatten also VOR der richtig schlimmen Erkältung Frühsymptome oder Vorboten. Das kann man bei vielen Erkrankungen beobachten. So auch bei der Schizophrenie.

Oft lange vor dem Offensichtlichwerden der Psychose berichten Betroffene über unspezifische Symptome. Sie können Wochen bis Monate anhalten. Meist fangen sie ganz allmählich an und werden zunehmend auffälliger.

Einige Frühsymptome sind

  • Schlaflosigkeit,
  • zunehmende Geräuschempfindlichkeit,
  • Konzentrationsstörungen,
  • unbestimmte Angst,
  • Mißtrauen,
  • Gereiztheit,
  • Interessenverlust oder
  • Niedergeschlagenheit.

Sie sehen, es sind ganz allgemeine, unbestimmte Zeichen. Man kann aus diesen nicht schließen, dass bei einem Menschen eine Psychose ausbricht. Allerdings kann ein erfahrener Betroffener, der öfters einen Psychoseschub hatte, diese Anzeichen als Vorboten eines nächsten Schubes deuten. Und wenn er gute Erfahrungen in der psychiatrischen Behandlung schon hatte, wird er sich rechtzeitiger therapieren lassen. Häufig verlaufen dann solche Schübe kürzer und nicht so dramatisch.

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Schizophrenie Symptome – Sinnestäuschungen

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Schizophrenie – Symptome

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Es wäre vermessen, alle Symptome, die ein Mensch mit einer Schizophrenie aufweisen kann, hier vorzustellen. Ich stelle Ihnen die aus meiner Sicht wichtigsten und häufigsten Symptome vor. Die, die ich auch in meinem Unterricht durchgegangen bin. Mein Anliegen war es, dass sich meine Schüler wenigstens ein wenig in die Welt ihrer Klienten hineinversetzen konnten. Und dass sie in der Lage waren, auf bestimmte Äußerungen der Klienten klientenzentriert zu antworten. Entsprechende Übungen werde ich auch noch hier einstellen. Nur so können sich die Klienten angenommen und nicht als „verrückt“ im negativen Sinne abgestempelt fühlen. Der Betreuer muss sich also in die Welt des Klienten hineinbegeben können – NICHT umgekehrt! – und versuchen, ihn dort abzuholen. Das ist normalerweise schon schwer genug. Bei einem Menschen mit Psychose fast unmöglich. Aber eben nur fast… Probieren sollte man es auf jeden Fall.

Minus- und Plussymptome bei einer Schizophrenie

Ein betroffener Mensch kann alle Symptome haben. Oft zeigen sich aber nur einige. Sie können sehr intensiv ausgeprägt sein. Oder aber in so geringer Intensität, dass ein ganz „normales“ Leben möglich ist. Sie können auch sehr plötzlich da sein. Oder allmählich nach und nach sich einstellen. Mal verschwindet das eine Symptom, dann kommt vielleicht ein neues hinzu ….

Sie sehen, die Krankheit ist sehr schillernd und vielfältig. Und bei jedem Menschen mit Schizophrenie anders. Deshalb spricht man auch von Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis bzw. von DEN Schizophrenien (und nicht nur von DER Schizophrenie) oder auch von Psychosen des schizophrenen Spektrums. Hier werden auch die Mischpsychosen aus Schizophrenie und Gemütspsychosen (= schizoaffektive Psychosen, zykloide Psychosen) hineingepackt.

Die Symptome, die ich hier ausgewählt habe, erzeugen meistens viel Leid und quälen die Menschen. Es gibt aber auch wenige Psychosen, die ein gutes bis glückseliges Gefühl erzeugen (Glückspsychosen). Da sie aber genauso wie die als quälend empfundenen Symptome bewirken, dass der Betroffene realitätsfern wahrnimmt und handelt, ist trotz tollem Erleben oft kein „normales“ Leben dabei möglich.

Die Symptome treten nicht nur bei einer Schizophrenie auf. Auch bei exogenen Psychosen (siehe da Schizophrenie – Einführung) können sie auftreten. Deshalb kann man nicht automatisch nur aus den seelischen Symptomen die Diagnose erstellen, sondern muss vorher gründliche körperliche Untersuchungen machen, um eine körperliche Erkrankung auszuschließen (siehe Differentialdiagnosen Schizophrenie – Einführung). Die Therapien sind ja dann auch ganz anders.

Hier noch einmal die ausführlichere Übersicht zu den Symptomen einer Schizophrenie:

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Schizophrenie Symptome – Frühsymptome

ARBEITSBLATT: Ronny Paul hat Schizophrenie

ABEITSBLATT: Fragen zur Schizophrenie

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Schizophrenie – Ursachen

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Eine alleinige Ursache für die Schizophrenie gibt es nicht. Hier erst einmal der Überblick über die Hypothesen der Entstehung. Sie merken, ich formuliere sehr vorsichtig. Es ist halt Vieles noch nicht so richtig geklärt und bewiesen. Aber in 50 Jahren ist es vielleicht dann so weit… Oder auch nicht…

Nach dem Überblick werde ich dazu etwas erläutern.

Hier einige Erläuterungen zu diesem MindMap.

Multifaktoriellen Entstehung.

Die Schizophrenie – eine sehr häufige psychische Erkrankung – gilt als endogene Psychose. Endogen heißt eigentlich „von innen entstehend“. Das ist etwas irreführend, da ja auch ein Hirntumor z.B. von innen im Gehirn entsteht. Sie können es sich so merken: Die Psychose kommt ohne organische Erkrankung einfach so von innen.

Die Ursachen sind nicht eindeutig geklärt. Es gibt viele Erklärungsversuche. Vermutlich – so sehen das jedenfalls die Vertreter der gängigen Schulpsychiatrie – spielen viele Faktoren (= multifaktoriell) für die Entstehung der Erkrankung eine Rolle. Und zwar genetische, biochemische und anatomische Faktoren und psychosoziale Faktoren.

Deshalb spricht man auch von einer multifaktoriellen Entstehung.

Genetische Faktoren

Erkrankt ein eineiiger Zwilling an Schizophrenie, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass der andere Zwilling auch an dieser endogenen Psychose erkrankt, bei 50%. Das ist eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, aber keine 100%ige. Das zeigt, dass die genetische Grundlage nicht die alleinige Ursache ist. Es müssen also noch andere Faktoren hinzukommen (siehe unten).

Man spricht von einer erhöhten Anfälligkeit (Vulnerabilität, siehe unten) oder Veranlagung für diese Krankheit. Ein anderes Wort in der Medizin ist Disposition.

Diese genetische bzw. familiäre Disposition führt nur zur Erkrankung, wenn andere Faktoren hinzukommen.

Biochemische Faktoren

Es wird ein Ungleichgewicht unter anderem von den Botenstoffen (Neurotransmittern) Dopamin und Acetycholin in bestimmten Hirnregionen (u.a. im limbischen System) vermutet. Das Dopamin überwiegt. Bzw. Dopaminrezeptoren sollen überempfindlich reagieren.


Anatomische Faktoren

Gehirnuntersuchungen haben bei einigen Patienten mit Schizophrenie Gehirnauffälligkeiten ergeben. Z.B. Vergrößerung eines Gehirnhohlraumes, veränderte Hirndurchblutung oder leichte Schäden durch vor-, während- oder nachgeburtlicher Komplikationen.

Diese Befunde als alleinige Ursachenerklärung der Schizophrenie reichen nicht aus. Dazu sind sie oft nicht schwer genug, andere Menschen ohne Schizophrenie haben sie auch bzw. viele Menschen mit Schizophrenie zeigen nicht diese neuroanatomischen Befunde.

Psychosoziale Faktoren

Das sind Störungen im Miteinander in der Familie (auch in der Ursprungsfamilie), in der Partnerschaft, im Beruf.

Oft sind es konkrete negativstressige Belastungen wie Prüfungszeiten, Trennungen, Hektik oder Konflikte. Es können aber auch schöne Situationen sein wie Verliebtheit oder tolle Reisen. Für das Gehirn kommt jedenfalls gefühlsmäßig Einiges „durcheinander“.

Nach der gängigen Schulpsychiatrie geht man davon aus, dass diese Faktoren als Auslösefaktoren die Psychose „ins Rollen bringen“ können. Und dass psychosoziale Faktoren erheblich auf den Krankheitsverlauf einwirken. Sie sind aber nie die alleinige Ursache einer Schizophrenie.

Therapeutisch finde ich das sehr wichtig: Genetisch und anatomisch lässt sich nichts beeinflussen. Für die Regulation der Biochemie werden Antipsychotika eingesetzt. Und psychosozial können ganz viele Psycho-, Sozio- und andere nichtmedikamentöse Therapien/ Trainingsangebote oder persönliche Umfeldveränderungen positiv auf die Krankheit und den Krankheitsverlauf einwirken.

Vulnerabilitätskonzept

(lat. vulnerare = verwunden, verletzen)

Es gibt Menschen, die eine höhere innere „Verletzbarkeit“ im Sinne von „Anfälligkeit“ besitzen, an einer Schizophrenie zu erkranken. Diese Anfälligkeit ist vermutlich vor allem genetisch bedingt.

Je höher die Vulnerabilität eines Menschen ist, desto eher können relativ kleine Belastungen – die von anderen Menschen gut verkraftet werden – zum Ausbruch der Erkrankung führen.

Stellen Sie sich vor, Sie sind frisch verliebt. Ein total aufregender Zustand. Die meisten Menschen genießen ihn und überstehen ihn gut. Bei einem Menschen mit einer hohen Vulnerabilität für die Entstehung einer Schizophrenie kann aber durch die Verliebtheit eine Schizophrenie ins Rollen kommen.

Also Belastungen können auch schöne Dinge sein wie Verliebtheit oder tolle Reisen. Oft sind solche Belastungen aber Negativstress wie Prüfungszeiten, Trennungen, Hektik oder Konflikte.

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Schizophrenie – Symptome

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Schizophrenie – Einführung

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Das untere Bild – ich habe es ganz altmodisch als Folie auf einem Overhead benutzt – diente mir als Leitfaden für einführende Worte zum Thema Schizophrenie. Zuvor hatte ich – wie bei jedem neuen Thema – mit meinen Zuhörern ein Brainstorming darüber gemacht. Wir haben also alle spontanen Einfälle zu „Schizophrenie“ gesammelt und an die Tafel geschrieben. Ich fand es jedesmal total spannend, wie vielfältig, treffend und kreativ diese Einfälle waren. Auf jeden Fall kamen wir so ins Gespräch. Es war immer sehr lebhaft. Ich brauchte eigentlich nur noch alles gut zu sortieren und zu „verfachlichen“. Die Inhalte zum Thema gaben mir die Schüler selber.

Die Schizophrenie ist eine sehr häufige Erkrankung. Von 100 Menschen erkrankt einer (1%), unabhängig von Kultur, Kontinent, Land, sozialem Stand oder Geschlecht. Die Krankheit tritt – statistisch gesehen – am häufigsten zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf. Sie ist also keine Kinder- und keine Alterserkrankung. Sie kann aber trotzdem in jedem Alter zum ersten Mal auftreten. Es sind sogar steigende Zahlen im frühen Jugendalter zu verzeichnen. Auch ältere und alte Menschen können eine Schizophrenie zum ersten Male bekommen. Aber am häufigsten kommt dies im jungen bis mittleren Erwachsenenalter vor.

Erläuterung der Fremdwörter:

Psychosen

Werden  solche psychische Krankheiten bezeichnet, bei denen der Betroffene in seinem Kontakt zur Realität erheblich gestört ist und in die sich ein Gesunder nur schwer einfühlen kann. Er ist also im wahrsten Sinne des Wortes in seiner Realitästebene „verrückt“. Er hat eine andere Realität als die sogenannten „Normalen“.

Bei den endogenen Psychosen gibt es keine nachweisbaren hirnorganischen Auffälligkeiten, wie z.B. ein Hirntumor oder eine Gehirnentzündung. Die Ursachen sind nicht eindeutig geklärt. Es sind anscheinend viele Faktoren vorhanden, die eine Psychose bedingen. Endogen heißt eigentlich „von innen entstehend“. Das ist etwas irreführend, da ja auch ein Hirntumor z.B. von innen im Gehirn entsteht. Sie können es sich so merken: Die Psychose kommt ohne organische Erkrankung einfach so von innen.

Diagnostik

Lehre von der Erkennung und Bestimmung von Erkrankungen (altgriechisch gnosis = Erkenntnis)

Psychopathologie

Ist – rein übersetzt – die Lehre von dem Leiden der Seele. Ihre Aufgaben sind das Erkennen,  Beschreiben und Analysieren von seelischen Auffälligkeiten. Sie liefert das psychiatrische „Vokabular“ . Mit ihrer Hilfe entsteht ein psychischer Befund in der Psychiatrie. In meiner Grafik bedeutet dies, dass man die Schizophrenie nur durch das Beobachten, das Sammeln und Beschreiben aller typischen Symptome diagnostizieren kann. Es gibt nichts Anderes, keine Blutbefunde oder Gehirnveränderungen, die man in einer bildgebenden Untersuchung finden könnte.

Anamnese

Ist die Vorgeschichte zu einer Krankheit, also hier zur Schizophrenie, die durch Befragung des Patienten oder Angehöriger erfolgt. Z.B. kann es in der Familie Angehörige geben, die auch eine Schizophrenie gehabt haben (Familienanamnese). Oder der Patient hat in seiner Jugend schon einmal psychische Veränderungen (wie Halluzinationen oder Wahnerleben) aufgewiesen, die dann wieder verschwunden waren.

DD = Differentialdiagnosen

Das sind Krankheiten, die ähnliche Symptome wie die vermutete Krankheit Schizophrenie haben. Im Laufe der Diagnotik werden diese Krankheiten ausgeschlossen oder es bestätigt sich eine andere Krankheit als die vermutete. Differentialdiagnosen auszuschließen ist wichtig, da die Therapien häufig sehr unterschiedlich sind.

Es müssen ausgeschlossen werden:

Exogene Psychosen und

Schizoide Psychopathie bzw. Persönlichkeitsstörung

Exogene Psychosen

Jede Krankheit, jede Störung, die das Gehirn schädigt oder beeinträchtigt, kann eine exogene Psychose hervorrufen. Beispiele: Hirntumore, hohes Fieber, Hirngefäßveränderungen, Hirnatrophie, Vergiftungen (z.B. Alkohol) oder Stoffwechselstörungen.

Entsprechend der Ursache sind bei der körperlichen Untersuchung oder bei technischen Diagnosemaßnahmen pathologische Befunde feststellbar. Beispiele: erhöhter Alkoholspiegel, vermehrte Stoffwechselprodukte im Blut oder Veränderungen im CT (Computertomographiebild).

Der Begriff exogene Psychose wird nicht überall verwendet. Es gibt noch viele andere Begriffe dafür: organische Psychosen, symptomatische Psychosen, exogene Reaktionstypen, psychoorganisches Syndrom, organisches Psychosyndrom, körperlich begründbare Psychosen, Funktionspsychosen (speziell für reversible Syndrome), organische Defektpsychosen (speziell für irreversible Syndrome), hirnorganisches Psychosyndrom (HOPS), Durchganssyndrome (speziell für reversible Syndrome ohne Bewusstseinstrübung), …

Der Begriff „exogen“ ( griechisch = von außen entstehend) ist genauso wie „endogen“ etwas irreführend, da ja die meisten Krankheiten innen im Gehirn entstehen. Ausnahme: Alkohol wird von außen zugefügt und der Ziegelstein, der auf Ihren Kopf fällt, kommt auch von außen. Sie können es sich vielleicht so merken: Die Krankheiten, die exogene Psychosen bewirken, gehören nicht ins Gehirn. Sie sind sozusagen „Fremdkörper“, also symbolisch „Eindringlinge von außen“.

Bei der Schizophrenie bedeutet dies also, dass Ihr Gehirn – mit den üblichen diagnostischen Untersuchungsverfahren – „fit, wie ein Turnschuh“ aussieht. Es können keine hirnorganischen Krankheiten nachgewiesen werden. Und trotzdem haben Sie eine schwere Erkrankung.

Psychopathie

Das ist ein altmodischer Begriff für Persönlichkeitsstörungen.

Manche Menschen haben bestimmte Wesenszüge, die extremer ausgeprägt sind als bei einer sogenannten Norm. Sind diese Wesenszüge so extrem und ziehen sie sich wie ein roter Faden durch das Leben der Betroffenen – von der Kindheit bis ins Alter – und machen diese Wesenszüge den Betroffenen und/oder seine Umgebung leiden, dann spricht man in der Schulpsychiatrie davon, dass dieser Mensch eine Persönlichkeitsstörung hat.
Eine alte Bezeichnung ist „Psychopathie“. Karl Leonhard – ein deutscher Psychiater, der 1988 in der DDR starb – erfand den Begriff „Akzentuierte Persönlichkeit“. Diese – für mich sehr wertfreie – Bezeichnung favorisiere ich persönlich, sie ist aber heute obsolet.

Wie eine Persönlichkeitsstörung entsteht, ist noch nicht eindeutig geklärt. Es wird ein Zusammenspiel von vielen Faktoren diskutiert. Vor allem der Faktor Veranlagung – also ein genetischer Faktor – und dazu kommende lang anhaltende sehr belastende Einflüsse durch das soziale Umfeld.

Menschen mit einer schizoiden Psychopathie bzw. Persönlichkeitsstörung möchten keinen Kontakt zu anderen Menschen. Nach außen hin können sie kaum Gefühle zeigen. Sie wirken dadurch oft auf andere starr und gefühllos. Sie leben zurückgezogen, gelten bei anderen Menschen als Eigenbrödler und Sonderlinge und ziehen sich in Fantasien oder extravaganten Interessen zurück. Sie genügen sich völlig alleine und weisen aber – im Unterschied zu der Psychose Schizophrenie – keine Wahnerlebnisse und Halluzinationen auf und sind „halt immer schon so komisch“ gewesen.

Die Schizophrenie ist also nach obiger Definition KEINE Persönlichkeitsstörung. Sie ist eine Krankheit, die irgenwann ausbricht und oft – leider nicht immer – auch irgendwann zu Ende ist.

Die endogene Psychose Schizophrenie entsteht auch nicht, weil Menschen schwere traumatische Erlebnisse in der Kindheit oder im Erwachsenenalter hatten. Unter diesen Bedingungen können sich andere seelische Störungen entwickeln. Aber solche Erlebnisse können EIN Faktor für die Entstehung der Schizophrenie darstellen. Bildlich gesprochen: Durch Erbfaktoren hat ein Mensch eine höhere Bereitschaft, an dieser Psychose zu erkranken. Also ein „wackeliger Psychosestein liegt an einem Abhang“ in der Psyche des Menschen. Ein Erlebnis – das kann auch ein schönes Erlebnis (z.B. Verliebtheit, eine bestandene Prüfung, eine tolle Urlaubsreise…) sein – kann diesen „Psychosestein“ ins Rollen bringen und die Psychose bricht aus. Stellen Sie sich eine Lawine in der Bergwelt vor. Eine kleine Erschütterung, ein winziger rollender Schneeball, ein kleiner wackeliger Stein… Und Massen von Schnee, Eis oder Geröll lösen sich von den Berghängen und stürzen ins Tal. Und die Psychose nimmt ihren Lauf… http://www.pixabay.com

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Schizophrenie – Ursachen

SCHIZOPHRENIE

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Die Schizophrenie war eines meiner wichtigsten Unterrichtsthemen. Es ist sehr umfangreich und etwas „undurchschaubar“ – jedenfalls für einen Laien. Ich habe versucht, ganz systematisch heranzugehen und alles „Fachchinesische“ zu übersetzen. Ich finde es sehr wichtig, dass Lernende für einen Heil- und Pädagogigberuf das Krankheitsbild der Schizophrenie richtig fassen und begreifen und sich in die Patienten hineinversetzten können. Es erleichtert den Umgang mit diesen und stärkt das gegenseitige Vertrauen. Betreuende und Begleitende können den Patienten besser die Therapien erklären und näherbringen, sodass die Patienten auch überzeugt und motiviert mitarbeiten können. Das ist sehr wichtig für den Erfolg einer Therapie.

Nach einer relativ groben Übersicht folgt dann eine ausführlichere Übersicht.

SchizophrenieÜbersichtKurz
Kurzfassung Übersicht zum Thema SCHIZOPHRENIE

 

SchizophrenieÜbersicht Ausführlich
Ausführliche Übersicht zum Thema SCHIZOPHRENIE

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Punkt Schizophrenie – Einführung

Schizophrenie – Ursachen

Schizophrenie – Symptome

ARBEITSBLATT: Ronny Paul hat Schizophrenie

ARBEITSBLATT: Fragen zur Schizophrenie

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  • Wachkoma
    • = Apallisches Syndrom, Dezerebrationssyndrom, Coma vigile, Enthirnungsstarre)
    • Funktionsausfall des Neocortex (Pallium, lat. pallium = weiter Mantel) der Großhirnrinde bei noch funktionierendem Stammhirn.
    • Führt bei dem Patienten zum Fehlen jeglicher Reizbeantwortung bei geöffneten Augen.
    • Ursachen:
      • Häufige Folge einer zerebralen Einklemmung durch Unfälle,
      • Narkosezwischenfälle,
      • Zustand nach Reanimation.
    • Das apallische Syndrom kann unverändert über Jahre bestehen.
    • Es kann aber auch eine „Zwischenstation“ beim Erwachen aus einem tiefen Koma sein.
    • Am häufigsten sind unvollständige Rückbildungen mit bleibenden neurologischen Störungen.
    • Prognose: Eine weitere Rückbildung ist umso unwahrscheinlicher, je länger ein Zustandsbild unverändert bestehen bleibt.
  • Wahn
    Der Wahn ist eine inhaltliche Denkstörung. Er ist eine objektiv falsche Überzeugung, die ohne entsprechende Anregung von außen entsteht. Er wird vom Betroffenen mit großer Gewißheit erlebt und trotz „vernünftiger“ Gegengründe unkorrigierbar aufrechterhalten.
    Es handelt sich also um eine „Privatwirklichkeit“, die von niemandem geteilt wird. Der Betroffene hat kein Interesse daran, seine Wahnidee zu überprüfen.
    Wahnideen kommen meistens nicht von einer Minute zur nächsten, sondern

    • Wahnstimmung:
      Meist entsteht Wahn aus einer Wahnstimmung heraus. Die Patienten merken, dass sich etwas Bedrohliches (selten sind es Glücksgefühle) zusammenbraut. Ihre Umgebung erscheint ihnen merkwürdig, viele belanglose Handlungen geheimnisvoll. Die genaue Bedeutung können sie jedoch nicht entschlüsseln.
    • Wahnwahrnehmung:
      Der Patient misst einer realen Begebenheit eine objektiv falsche Bedeutung zu. Er hält beispielsweise alle blauen Autos für die Autos von Verfolgern.
    • Wahneinfall:
      Der Betroffene hat Einfälle, die objektiv falsch sind. Er „braucht“ aber – im Gegensatz zur Wahnwahrnehmung – keine reale Begebenheit dazu, also keinen äußeren „Anlaß“. Ihm fällt einfach etwas ein. Beispiel: Jemandem fällt ein, der wiederentstandene Apostel Paulus zu sein.
    • Wahnthemen:
      • Beziehungs-, Beeinträchtigungs- und Verfolgungswahn.
      • Beziehungswahn
        • bezieht alles, was um ihn herum passiert, auf sich. Dies können neben Bemerkungen, Mimik und Gesten von Mitmenschen auch so abwegige Dinge wie Zeitungs-, Radio- oder Fernsehberichte sein. Er ist überzeugt davon, dass alles seinetwegen geschieht und nur für ihn von Bedeutung ist.
      • Beeinträchtigungswahn
        • Hier wähnt sich der Patient als Ursache und Mittelpunkt des Geschehens. Hinzu kommt noch das Gefühl, alles arbeite nicht für, sondern gegen ihn. Er vermutet überall Feindseligkeit und böse Absicht, fühlt sich ungerecht behandelt und übergangen. Dies kann bis hin zu Tötungsvorwürfen führen.
          Eine Steigerung ist der
      • Verfolgungswahn
        • Der Patient fühlt sich in Verkennung harmloser Ereignisse selbst von engsten Vertrauten beobachtet und verfolgt, spricht seine Gedanken allerdings aus Angst oft nicht aus.
          Die Wahnthemen von Dementen können sich sehr von den Wahnthemen Schizophrener unterscheiden.
      • Wahnthemen von Dementen
        • handeln häufig von der Vergangenheit des Betroffenen bzw. von kleinen Alltagsdingen aus dem jetzigen Leben (z.B. „Ich weiß genau, meine Zimmernachbarin bestiehlt mich. Sie will mich fertigmachen…“).
      • Wahnthemen von Schizophrenen
        • Es geht oft um relativ abenteuerliche Themen – z.B. Verfolgung durch eine Geheimorganisation.