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Z

  • Zahnradphänomen
    • Stellen Sie sich vor, Sie bewegen langsam den Arm eines Menschen im Ellenbogengelenk oder Handgelenk. Sie müssen sich Mühe dabei geben, da aus irgendeinem Grunde der Widerstand der Muskeln hoch ist. Dann merken Sie, wie der Widerstand ruckartig nachlässt. Dann wieder mühsames Weiterbewegen und dann wieder ruckartiges Nachlassen des Widerstandes. Das geht so weiter bis zum Ende dieser Bewegung. Da der andere Mensch, bei dem Sie dies machen, sich nicht aktiv von alleine bewegt, spricht man von passivem Bewegen (im Gegensatz von aktivem Bewegen). Stellen Sie sich zwei Zahnräder vor, die ruckartig ineinander greifen und sich so stockend drehen.
    • Vorkommen: sehr starker Rigor z.B. beim Parkinson-Syndrom.
    • Rigor = lat. Steifigkeit, der  Muskeltonus ist erhöht.
    • Das Zahnradphänomen ist von Anfang bis Ende der passiven Bewegung vorhanden.
    • Ist der Rigor nicht so extrem vorhanden, spüren Sie beim passiven Bewegen lediglich einen „wächsernen“ Widerstand von Anfang bis Ende der Bewegung, ohne das Rucken. Man sagt „wächsern“ , weil man es mit dem mühsamen Biegen einer leicht erwärmten Kerze vergleichen kann.
    • Wenn ein Rigor vorhanden ist, wird auf eine Störung im Extrapyramidalen System (EPS) geschlossen.

 

 

X

X

  • XTC
    • im Drogenjargon andere Bezeichnung für Ecstasy, auch als Adam bezeichnet
    • Methylendioxymethamphetamin (MDMA)
    • Designerdroge
    • Wirkungen:
      • zentral anregend
      • halluzinogen (optische Wahrnehmungsveränderungen)
    • gefährliche Nebenwirkungen  können sein:
      • Hyperthermie (Überwärmung des Körpers)
      • Nierenversagen
      • Leberschäden
      • Psychosen
      • Kreislaufversagen

M

 

 

  • Mbunt
  • MRT = Magnetresonanz-Tomographie = Kernspintomographie
    Hier werden Schnittbilder erzeugt. Das Prinzip ist das gleiche wie bei der Computertomographie (siehe unter C im Lexikon).
    Es werden aber keine Röntgenstrahlen verwendet. Sondern es wird ausgewertet, wie sich das Gehirn in einem starken Magnetfeld verhält.
    Ein Magnetfeld richtet die Wasserstoffkerne des Gewebes in eine Richtung aus. Ein kurzer Hochfrequenzimpuls „rüttelt“ an dieser Ausrichtung. Beim Zurückschwingen der Wasserstoffkerne in ihre ursprüngliche Position werden elektromagnetische Wellen ausgesandt, die von speziellen Sensoren (Detektor) registriert werden. Es ergibt sich ein Muster, das von einem Computer in ein sichtbares Bild verwandelt wird, vergleichbar den Schnittbildern im CT.
    Vorteil: kontrastreichere Darstellung und keine schädlichen Röntgenstrahlen.
    Nachteil: sehr teure Geräte, langes Stillliegen in enger, langer Röhre (bis 30 Minuten), klaustrophobische Reaktionen.

 

  • Mutismus
    Stummheit (bzw. Nicht-Sprechen) bei intaktem Sprachvermögen u. intakten Sprechorganen. Vork.: z. B. bei depressivem Syndrom, Autismus, akuter Schreckstarre, Negativismus od. Stupor (z. B. bei Schizophrenie).

 

  • Multisystematrophie (MSA)
    Sporadisch auftretende Erkrankung des Erwachsenenalters mit variabler Kombination von Symptomen eines
    – Parkinson-Syndroms, einer
    – Kleinhirnerkrankung, einer
    – Störung des vegetativen Nervensystems und der
    – Pyramidenbahnen.

 

  • Muskelerkrankungen
    Äußern sich meist in einer langsam fortschreitenden schlaffen Lähmung in bestimmten Muskelregionen, die aber im Gegensatz zu peripheren Nervenschädigungen proximal (in Körpermittenähe) betont ist und sich keinem Nervenversorgungsgebiet zuordnen lässt.
    Muskelerkrankungen sind die Myasthenia gravis (siehe da), die progressive Muskeldystrophie, die Polymyositis und die Myotonie.

 

  • Myasthenia gravis
    (gr. mys = Muskel, Maus, gr. asthenaia = kraftlos, schwach, lat. gravis = schwer)
    Belastungsabhängige Muskelschwäche infolge einer Störung der neuromuskulären Übertragung an der motorischen Endplatte. Häufigkeit ca. 5 – 10/100 000 Einwohner. Frauen sind häufiger als Männer betroffen. Manifestation zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr.
    Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung mit Antikörperbildung gegen Azetylcholinrezeptoren an der postsynaptischen Membran der motorischen Endplatte. Vereinfacht ausgedrückt: die Körperabwehr richtet sich gegen die eigenen motorischen Endplatten, den Spezialsynapsen, die für die Erregungsweiterleitung vom Nerv auf den Muskel verantwortlich sind. Dadurch wird die Anzahl der freien Rezeptoren vermindert, an die das Azetylcholin zur Erregungsübertragung vom Nerv auf den Muskel binden kann.

L

Lbunt

  • Langzeitgedächtnis (=Altgedächtnis)
    Das Langzeitgedächtnis ist der Verwahrort der gesamten Information, die wir im Laufe der Jahre gespeichert haben – Information, die zuerst das Kurzzeitgedächntnis durchlaufen hat. Wenn Kurzzeitinformation in unser Langzeitgedächntnis übergeht, so sagt man, sie ist entkodiert worden. Sich an derartige Information zu erinnern, heißt abrufen. Diesen Abruf stellt man sich so vor, dass man auf das Langzeitgedächtnis zugreift und die Information herausholt.
    Die Information im Langzeitgedächntnis läßt sich als prozedural oder deklarativ klassifizieren.
    Prozedurale Erinnerungen (lat. procedere = vorrücken, fortschreiten, vor sich gehen) sind gelernte körperliche oder kognitive Fertigkeiten, die wir ausüben, ohne darüber nachzudenken, etwa mit einer Schere schneiden oder wissen, wie man eine Mathematikaufgabe löst.
    Das deklarative Gedächtnis (lat. declarator = Verkünder, Ausrufer) enthält Information, auf die das Bewußtsein unmittelbar zugreifen kann, etwa Namen, Daten und andere gelernte Tatsachen. Das deklarative Gedächtnis ist bei den meisten organischen Störungen weitaus stärker beeinträchtigt als das prozedurale.
    Störungen des Langzeitgedächtnis: Der Betroffene kann sich an Ereignisse, die Monate bis Jahre zurückliegen, nicht mehr erinnern.

U

 

U

  • Über-Ich
    Ist eine der drei Instanzen (Es, Über-Ich, Ich) in dem Instanzenmodell nach Freud. Nach Freud prägen den Menschen diese Instanzen und sind Bestandteil der Persönlichkeit eines Menschen. Das Über-Ich enthält die gesellschaftlichen und elterlichen Werte und Normen und bildet das menschliche Gewissen.

N

Nbunt

  • Neglect
    (lat. neglectio = Vernachlässigung)
    Besonders bei rechtshemisphärischen (die rechte Hirnhälfte betreffenden) Verletzungen tritt oft eine erhebliche Wahrnehmungsstörung auf der Gegenseite auf, d.h. der Patient nimmt die linke Körper- und Raumhälfte nicht oder nur eingeschränkt wahr. Ebenso ist ihm auch eine ggf. vorhandene Lähmung oder Gefühlsstörung nicht bewusst. Bittet man den Patienten z.B. den rechten Arm zu heben, so macht er dies prompt. Soll er den linken Arm heben, hebt er ebenfalls den rechten, ist jedoch überzeugt, den linken Arm gehoben zu haben. Der Neglect kann soweit gehen, dass der Patient angsterfüllt das Pflegepersonal bittet, „den toten Arm dort“ aus seinem Bett zu nehmen. Dabei starrt er auf seinen linken Arm, den er als nicht zu seinem Körper gehörig erlebt.
    Vorkommen in ca. 40% bei Rechtshirnschädigung und ca. 5% bei Linkshirnschädigung, weist auf eine Parietallappenläsion ( Scheitellappenverletzung) hin.
    Bei einem Neglect stimulieren die Pflegenden so früh wie möglich die vom Patienten nicht oder nur wenig wahrgenommene Körperseite, indem sie ihn z.B. immer von dieser Seite ansprechen.

 

  • Neologismen
    Wortneuschöpfungen. Gehören zu den formalen Denkstörungen.
    Manchmal werden durch Verknüpfung von Begriffen ganz neue Wörter gebildet.
    Ein Patient ist z.B. mit seinen Turnschuhen gelaufen und erzählt später, er habe „gelaufsohlt“.

O

Obunt

  • Okkasionskrampf
    (lat. occasio = Gelegenheit)
    Ist ein zerebraler Gelegenheitsanfall. Es handelt sich meist um einen generalisierten tonisch-klonischen Krampfanfall. Symptome und Untersuchungsbefund sind von den tonisch-klonischer Krampfanfälle bei Epilepsie (Grand mal) nicht zu unterscheiden. Es handelt sich hier aber um ein meist einmaliges Ereignis, das während einer Gehirnerkrankung oder einer außergewöhnlichen Belastung des Gehirns auftritt und das nach Heilung oder Wegfall des Auslösers verschwindet.
    Häufigkeit:
    Ca. 5% der Gesamtbevölkerung.
    Diagnose:
    Ergibt sich aus dem klinischen Bild, dem Vorliegen von Auslösefaktoren sowie unauffälliger Zusatzdiagnostik.
    Außergewöhnliche Belastungen und Auslöser:
    schwere Infektionen (z.B. Enzephalitis), Stoffwechselentgleisungen (z.B. Hypoglykämie), Fieber (bei Kindern als sog. Fieberkrampf), Alkoholismus (besonders im Entzug), Drogen oder Medikamente (z.B. Neuroleptika), Schlafentzug, Flackerlicht, laute rhythmische Musik…
    Behandlungsstrategie:
    Ein einzelner Gelegenheitskrampf bedarf meist keiner Behandlung. Nur lang andauernde Anfälle (bei Erwachsenen über 10 – 15 min, bei Kindern über 5 min) müssen medikamentös durchbrochen werden. Ansonsten reicht es aus, den Betroffenen vor Verletzungen zu schützen. Eine medikamentöse Dauerbehandlung ist nicht angezeigt. Der Betroffene sollte aber die Auslösefaktoren in Zukunft meiden.
    Prognose:
    Die überwiegende Mehrzahl der Menschen mit einem zerebralen Gelegenheitskrampf erleidet keine weiteren Anfälle mehr. Ein geringer Teil der Betroffenen, insbesondere solche mit Risikofaktoren (z.B. Auftreten von Epilepsie oder Fieberkrämpfen bei nahen Verwandten) entwickelt später eine Epilepsie.

 

  • On-Job-Coaching
    Ausbildung am Arbeitsplatz durch Zusehen und Mitmachen unter Anleitung einer Facharbeitskraft.

 

  • Organisches Psychosyndrom
    Siehe Psychosyndrom, (hirn)organisches

P

Pbunt

  • Paraparese bzw. Paraplegie
    Unvollständige bzw. vollständige Lähmung zweier symmetrischer Gliedmaßen (beide Arme oder beide Beine).

 

  • Parese
    (gr. paresis = das Vorbeilassen, Erschlaffung)
    Unvollständige Lähmung, Minderung der Funktionsfähigkeit von einzelnen Muskeln oder Muskelgruppen.

 

  • Polyneuropathien (PNP)
    (gr. polys = viel, gr. neuron = Nerv, gr. pathos = Leiden, Krankheit)
    Sind Erkrankungen mehrerer peripherer Nerven entzündlicher und nichtentzündlicher Ursachen mit Beeinträchtigung sensibler, motorischer und vegetativer Funktionen. Häufigste Ursachen sind Diabetes mellitus und Alkoholmissbrauch.

 

  • pathologisches Lachen
    Auftreten von Ausdrucksbewegungen des Lachens ohne fröhlichen Affekt. Das Lachen wird vom Kranken als fremd und krankhaft empfunden. Teilweise bestehen dabei Spannungszustände oder Schmerzen in der mimischen Muskulatur.
    Es handelt sich um ein rein motorisches Phänomen – getrennt von seinem sonst zugehörigen emotionalen Gehalt.
    Vorkommen:
    als organisches Krankheitssymptom vor allem im Bereich der zentralen Kerne des Mittelhirn-Zwischenhirn-Bereiches, z.B. bei
    – myatrophischer Lateralsklerose
    – Pseudobulbärparalyse
    – multipler Sklerose
    – Schädel-Hirn-Traumen.
    Gewöhnlich besteht gleichzeitig

 

  • pathologisches Weinen – dem pathologischen Lachen analoge und aus den gleichen Bedingungen entstehende Ausdrucksbewegung des Weinens.

 

  • Psychohygiene                                                                                 Maßnahmen zur Erhaltung der seelischen Gesundheit und Zufriedenheit. Hilfen zur Stabilisierung eines gesunden Selbstvertrauens. Vorbeugung und Unterstützung sollten vor allem in folgenden Bereichen erfolgen: individuelle Entfaltungsmöglichkeiten (Erwachsenenbildung, sinnvolle Freizeitgestaltung), soziale Beziehungen (Kontaktaufbau, Integrationsmaßnahmen), Beruf und Arbeitsplatz (berufliche Weiterbildung, Bildungsurlaub, Supervision).

 

  • Psychosen
    (gr. psychagogos = der die Seelen leitet, gr. -osis = krankhafter Zustand, Erkrankung)
    Unterschiedlich benutzter Begriff. Bezeichnet am häufigsten solche psychischen Krankheiten, bei denen der Betroffene in seinem Kontakt zur Realität erheblich gestört ist und in die sich ein Außenstehender nur schwer einfühlen kann. Es kann zu psychischen Auffälligkeiten, Kommunikations- und Verhaltensstörungen kommen, durch die die Alltagsbewältigung oft beeinträchtigt ist. Nach dem in der Psychiatrie oft benutzten triadischen System (nach Huber u.a.) – hier werden die psychischen Störungen eingeteilt und geordnet nach bestimmten Gesichtspunkten – werden unterschieden: endogene Psychosen und exogene Psychosen.

    • exogene Psychose
      (gr. exogen = von Außen entstehend)
      Jede Krankheit, jede Störung, die das Gehirn schädigt oder beeinträchtigt, kann eine exogene Psychose hervorrufen. Beispiele: Hirntumore, hohes Fieber, Hirngefäßveränderungen, Hirnatrophie, Vergiftungen (z.B. Alkohol) oder Stoffwechselstörungen. Entsprechend der Ursache sind bei der körperlichen Untersuchung oder bei technischen Diagnosemaßnahmen pathologische Befunde feststellbar. Beispiele: erhöhter Alkoholspiegel, vermehrte Stoffwechselprodukte im Blut oder Veränderungen im CT (Computertomographiebild). Der Begriff exogene Psychose wird nicht überall verwendet. Es gibt noch viele andere Begriffe dafür: organische Psychosen, symptomatische Psychosen, exogene Reaktionstypen, psychoorganisches Syndrom, organisches Psychosyndrom, körperlich begründbare Psychosen, Funktionspsychosen (speziell für reversible Syndrome), organische Defektpsychosen (speziell für irreversible Syndrome), hirnorganisches Psychosyndrom (HOPS), Durchganssyndrome (speziell für reversible Syndrome ohne Bewusstseinstrübung), …
    • endogene Psychose
      (gr. endogen = von innen entstehend)
      Bei den endogegen Psychosen ist die Ursache der Psychose bisher unbekannt. Sicher ist jedoch, dass endogene Psychosen erblich mitbedingt sind und dass ihr Verlauf einer gewissen Eigengesetzlichkeit folgt, aber auch von Umweltfaktoren (psychosoziale Faktoren) abhängt. Biochemische Faktoren (Neurotransmitter im Gehirn) spielen auch eine Rolle. Auf jeden Fall liegen keine nachweisbaren körperlichen Erkrankungen vor.
      Zu den endogenen Psychosen werden die Schizophrenien, die schizoaffektiven Psychosen und die affektiven Psychosen (Manisch-depressive Krankheit) gezählt.
      Die Diagnose einer endogenen Psychose stützt sich vor allem auf den psychopathologischen Befund (Beschreibung der psychischen Auffälligkeiten) und auf den Ausschluß von Körperkrankheiten.

 

  • Psychosyndrom, (hirn)organisches
    Exogene Psychosen bei diffusen Hirnschädigungen. Es werden mehrere Bezeichnungen dafür gebraucht:
    – psychoorganisches Syndrom (Bleuler) als Krankheitsbild in der Folge anderer körperlicher Erkrankungen
    – akuter exogener Reaktionstyp
    – mnestisches Psychosyndrom v.a. mit Merkfähigkeitsstörungen
    – Korsakow-Syndrom mit mnestisch-konfabulatorischer Komponente.
    Alle Formen des organischen Psychosyndroms gehen mit einer Hirnleistungsschwäche (v.a. Merkfähigkeitsstörungen und Affektstörungen – Affektlabilität bis hin zur Affektinkontinenz) einher.
    Ursachen:
    – diffuse Hirnschädigungen bei Gefäßprozessen
    – Hirnverletzungen
    – Enzephalitiden
    – Vergiftungen
    – chronischer Alkoholismus
    – chronische Stoffwechselschäden.