EIN BLOG FÜR LANGSAME – DIE ZEIT IST REIF… >GEDANKENSPRÜNGE >Und jeden Abend kannst du so aufatmen

Als ich gegen 23 Uhr am Silvesterabend zu Hause eintraf, schenkte ich mir im Wohnzimmer Weißwein ein. Alleine sein zum Jahreswechsel – ein neuer Zustand. Im vorigen Jahr war ich ebenfalls ohne Gesellschaft gewesen, doch krank. Damals dämmerte ich mit hohem Fieber im Bett vor mich hin. Die letzten Stunden des kummervollen Jahres rauschten in weiter Ferne an mir vorbei, eine Erlösung.
Jetzt ging es mir körperlich gut. Es sprach nichts dagegen, das Aushalten von Allein- und Einsamsein absichtsvoll zu üben.
Ich wühlte in meinem chaotischen Unterlagenstapel herum. Suchte ein ganz bestimmtes Buch, passend zum Jahreswechsel. Fand es nicht. Dafür einen Papierfetzen. Wie kam der dahin? Laut las ich vor: Und jeden Abend kannst du so aufatmen. Achtlos warf ich ihn in den Papierkorb.
Ich gab die Suche auf. Setzte mich mit meinem Weinglas in die warme Küche. Auf dem Boden stand der Einkaufskorb. Darin meine schlafende Katze. Nach dem dritten Glas Wein und einer großen Portion Selbstmitleid, fiel mir der Text auf dem kleinen Zettel wieder ein: Und jeden Abend kannst du so aufatmen. Mir wurde warm ums Herz. Ich sah mich in ein dickes Federbett sinken. Ein Gedanke kam angeflogen: Autogenes Training! Das würde ich in diesem Jahr wieder in mein Überlebensprogramm mit aufnehmen. Hatte mir immer gut getan. Irgendwann geriet es in Vergessenheit. Alltag, Sorgen und Trauer verschütteten es.
In dieser Nacht fielen mir lauter Reime – inspiriert durch Schnipsel und Rebensaft – über dieses Entspannungsverfahren ein. Ich glaube, es war mein erstes Gedicht überhaupt. Ich hatte noch nie das Bedürfnis verspürt, Verse zu schreiben. Jetzt hatte ich es. Die Einsamkeit fiel von mir ab. Ich genoss mein Alleinsein. Zufrieden genehmigte ich mir noch ein viertes Glas Wein. 🙂
Hier mein Motto für 2024:

In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern ein entspanntes 2024!
Ihre Elke Zagadzki
P.S. Am Neujahrstag fand ich „meine“ Worte Und jeden Abend kannst du so aufatmen bei Google wieder. Ein Gedicht von dem deutschen Dichter Richard Dehmel (1863 – 1920), welches mit dieser Zeile begann.

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Danke für die Erinnerung ans Autogene Training!
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Bitte. Ja, Autogenes Training ist toll. Man muss es halt ein wenig üben, das ist der Nachteil. Übrigens gefällt mir Ihr Gedicht „Aber die Liebe“ sehr gut. Auch wie Sie es vorgetragen haben. Ich würde gerne einen Like anklicken, aber ich finde keinen.
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Gibt kein Like-Button. Aber ein Kommentar ist herzlich willkommen!
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Guten Morgen!
Ich bin über piris Blog hier bestens gelandet – ich habe mich nun etwas umgesehen und habe freudig erkannt, dass ich noch vieles zu lesen habe!
Ein Blog für Langsame spricht mich an, denn ich gehöre sicher zu den Menschen, die sich überzeugt bei so manchen Dingen gerne Zeit lassen. Ich möchte nicht ständig hetzen und nicht eilen, sondern viel lieber verweilen.
Für 2024 wünsche ich viele entspannte Momente, ganz nach Ihrem wunderbaren Motto!
Liebe Grüße aus Österreich, C Stern
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Guten Abend,
haben Sie vielen Dank für Ihr guttuendes Feedback! Nicht eilen, lieber verweilen…. Sie sprechen mir aus der Seele. Liebe Grüße aus dem Land Brandenburg, Elke Zagadzki
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Immer wieder schön und spannend, Blogs zu entdecken, die berühren, nachdenklich stimmen und einfach interessant sind. Großartig finde ich die alphabetisch gestaltete „Über mich“-Seite. Tolle Idee!
Ich bin übrigens auch nicht von der „schnellen“ Sorte und Stress vertrage ich ganz schlecht. 😉
Danke auch fürs Lesen meiner Beiträge, hat mich gefreut. 😊
Herzliche Grüße aus dem Sauerland
Rosa
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Danke für den netten Kommentar.
Tröstlich, auf entschleunigte Gleichgesinnte zu treffen. 🙂
Ihre Beiträge und Ihren Blog finde ich total spannend!
Grüße aus dem Brandenburger Land, Elke
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Danke sehr! 🌹
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