*GAUDIAMUS IGITUR*

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1.Oktober 2019

Nach meiner Berufstätigkeit fand ich beim Aufräumen und Sortieren viele alte Vorlesungsmitschriften aus meinem Medizinstudium in Leipzig (Ende der 70iger Jahre). Einige habe ich aufgehoben.

Zum Beispiel hänge ich sehr an meinen Histologieaufzeichnungen. Ich weiß noch, wie ich mit meiner Studienfreundin ständig in der Anatomie gehockt habe und die Präparate durchs Mikroskop ansah und abmalte.

Auch meine Psychiatriemitschriften werde ich aufbewahren. Ich fand die Vorlesungen wahnsinnig spannend!

Ich stelle hier einige Fotos davon ein, vor allem für mich. So kann ich ganz schnell mal in Erinnerungen schwelgen….

2013 – Auf der Suche

*ANFANG* >*ENRIQUE UND DER KNITTERSCHE KREIS* >2013 – Auf der Suche

Während meiner Kindheit und Jugend hatte ich nur Schlechtes über meinen Vater gehört. Als ich fünfzig Jahre alt wurde, hatte ich genug davon.
Ich fing an, meinen Vater – Heinz Walter Dall –  zu suchen. Ich fand ihn und bildete mir eine eigene Meinung.
Wir hatten zweieinhalb Jahre einen intensiven Telefonkontakt. Aus den entstandenen Gesprächsprotokollen, aus Briefen, aus alten Fotos von Bekannten und meinem Vater selber und Berichten von Bekannten und Freunden meines Vaters habe ich versucht, das Leben meines Vaters zusammen zu puzzeln.

Bei meinen Recherchen im Laufe der Jahre traf ich häufig auf eine Familie Knitter in Westpreußen vor dem ersten Weltkrieg. Ich war irritiert.

Allmählich fand ich heraus, dass diese Familie Knitter sowohl die Ursprungsfamilie meines Vater mütterlicherseits als auch meiner Mutter mütterlicherseits gewesen war. Durch meine Geburt schloss sich der verästelte Stammbaum. Ich hatte das Bild eines Kreises vor meinem inneren Auge.

In mir wuchs die Idee einer Familien- bzw. Generationenchronik, die vier Generationen umfasste. Mein Vater war EIN Mitspieler unter vielen. Er fiel jedoch aus dem gutbürgerlichen Familienrahmen.

Das machte mich neugierig auf die einzelnen Menschen, nicht nur auf meinen Vater. Wie hingen sie zusammen? Wie agierten sie? War Enrique der einzige Außenseiter? Wie kam es dazu? Was hat dies alles mit mir zu tun?

Ich werde weiter nachforschen. Ich habe dazu die Nachlässe meiner Großmutter und Mutter noch zu sichten. Es werden sich viele kleine Geschichten ansammeln. Vielleicht ergeben sie dereinst ein Gesamtbild. Ich lasse mich überraschen.

ACHTUNG!
Sollte jemand, der meinen Vater auch kannte, diese Zeilen lesen und ergänzen wollen, der melde sich bitte bei mir. Ich würde mich darüber sehr freuen!

Vor allem interessiert mich seine Zeit in
Kanada am Polarkreis in der Uranmine Gunnar.
Hierüber weiß ich fast gar nichts. Wir hatten so viele andere Themen zu besprechen. Und dann war Enrique tot.

Enrique liegt jetzt auf dem Friedhof Cementerio Jobo Liso in Ciudad Bolívar – dem Friedhof der glatten Goldpflaumen. Nicht weit entfernt von seinem letzten Wohnort, nahe dem Orinoco.

Weiter mit

2011 – Der dicke Brief von Enrique, Teil 1

Punkt 1959 – Trautes Heim, Glück allein?

Die Judaspapiere, Rainer M. Schröder

 

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Elke Zagadzki, Krimilesende (nach Picasso), 1995, Wasserfarben, 92 x 70 cm

Montag, 30. September 2019

Das Buch fand ich zufällig in einer Büchertelefonzelle in einem Nachbardorf. Der Umschlag lockte mich – siehe unten… Sicher kein sehr anspruchsvolles Auswahlkriterium. Aber, na und….

Der Schriftsteller gilt als einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Jugendbuchautoren.

Die Handlung spielt in England am Ende des 19. Jahrhunderts. Nach Wikipedia ist das Buch ein Historienthriller. So weit würde ich nicht gehen. Eher ein vergnüglich zu lesender Abenteuerroman, bei dem ich so nebenbei – da ich ein Reisemuffel und Stubenhocker bin – Geographisches und Biblisches gelernt habe. Hier treffen sich Fiktion und historisch gesicherte Fakten, am Ende des Buches vom Schriftsteller gut getrennt.

Auf der Suche nach dem Judas-Evangelium, eine apokryphe Schrift, reisen die Protagonisten – ein Gelehrter und Kryptologieexperte, ein Kunstfälscher, ein Kartenspieler und eine Artistin –   von London aus zu verschiedenen Orten: nach Wien in die Katakomben, in die Karpaten nach Transsylvanien,  mit dem Orient-Express nach Konstantinopel, mit dem Schiff zur griechischen Halbinsel Athos. Dort brechen sie  in der autonomen Mönchsrepublik in ein Kloster ein.  Weiter geht der Weg über Alexandria nach Kairo, zum Nil. Im ersten Nilkatarakt in der Nähe bei Assam finden sie endlich in den Ruinen eines alten Klosters die berühmten Papiere. Was dann passiert…. lesen Sie selbst!

Judas

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  • Zahnradphänomen
    • Stellen Sie sich vor, Sie bewegen langsam den Arm eines Menschen im Ellenbogengelenk oder Handgelenk. Sie müssen sich Mühe dabei geben, da aus irgendeinem Grunde der Widerstand der Muskeln hoch ist. Dann merken Sie, wie der Widerstand ruckartig nachlässt. Dann wieder mühsames Weiterbewegen und dann wieder ruckartiges Nachlassen des Widerstandes. Das geht so weiter bis zum Ende dieser Bewegung. Da der andere Mensch, bei dem Sie dies machen, sich nicht aktiv von alleine bewegt, spricht man von passivem Bewegen (im Gegensatz von aktivem Bewegen). Stellen Sie sich zwei Zahnräder vor, die ruckartig ineinander greifen und sich so stockend drehen.
    • Vorkommen: sehr starker Rigor z.B. beim Parkinson-Syndrom.
    • Rigor = lat. Steifigkeit, der  Muskeltonus ist erhöht.
    • Das Zahnradphänomen ist von Anfang bis Ende der passiven Bewegung vorhanden.
    • Ist der Rigor nicht so extrem vorhanden, spüren Sie beim passiven Bewegen lediglich einen „wächsernen“ Widerstand von Anfang bis Ende der Bewegung, ohne das Rucken. Man sagt „wächsern“ , weil man es mit dem mühsamen Biegen einer leicht erwärmten Kerze vergleichen kann.
    • Wenn ein Rigor vorhanden ist, wird auf eine Störung im Extrapyramidalen System (EPS) geschlossen.

 

 

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  • XTC
    • im Drogenjargon andere Bezeichnung für Ecstasy, auch als Adam bezeichnet
    • Methylendioxymethamphetamin (MDMA)
    • Designerdroge
    • Wirkungen:
      • zentral anregend
      • halluzinogen (optische Wahrnehmungsveränderungen)
    • gefährliche Nebenwirkungen  können sein:
      • Hyperthermie (Überwärmung des Körpers)
      • Nierenversagen
      • Leberschäden
      • Psychosen
      • Kreislaufversagen

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WACHKOMA

= Apallisches Syndrom, Dezerebrationssyndrom, Coma vigile, Enthirnungsstarre)

Funktionsausfall des Neocortex (Pallium, lat. pallium = weiter Mantel) der Großhirnrinde bei noch funktionierendem Stammhirn.

Führt bei dem Patienten zum Fehlen jeglicher Reizbeantwortung bei geöffneten Augen.

Ursachen: Häufige Folge einer zerebralen Einklemmung durch Unfälle, Narkosezwischenfälle, Zustand nach Reanimation.

Das apallische Syndrom kann unverändert über Jahre bestehen.

Es kann aber auch eine „Zwischenstation“ beim Erwachen aus einem tiefen Koma sein.

Am häufigsten sind unvollständige Rückbildungen mit bleibenden neurologischen Störungen.

Prognose: Eine weitere Rückbildung ist umso unwahrscheinlicher, je länger ein Zustandsbild unverändert bestehen bleibt.

WAHN
Der Wahn ist eine inhaltliche Denkstörung. Er ist eine objektiv falsche Überzeugung, die ohne entsprechende Anregung von außen entsteht. Er wird vom Betroffenen mit großer Gewißheit erlebt und trotz „vernünftiger“ Gegengründe unkorrigierbar aufrechterhalten.
Es handelt sich also um eine „Privatwirklichkeit“, die von niemandem geteilt wird. Der Betroffene hat kein Interesse daran, seine Wahnidee zu überprüfen.
Wahnideen kommen meistens nicht von einer Minute zur nächsten, sondern

Wahnstimmung:
Meist entsteht Wahn aus einer Wahnstimmung heraus. Die Patienten merken, dass sich etwas Bedrohliches (selten sind es Glücksgefühle) zusammenbraut. Ihre Umgebung erscheint ihnen merkwürdig, viele belanglose Handlungen geheimnisvoll. Die genaue Bedeutung können sie jedoch nicht entschlüsseln.

Wahnwahrnehmung:
Der Patient misst einer realen Begebenheit eine objektiv falsche Bedeutung zu. Er hält beispielsweise alle blauen Autos für die Autos von Verfolgern.

Wahneinfall:
Der Betroffene hat Einfälle, die objektiv falsch sind. Er „braucht“ aber – im Gegensatz zur Wahnwahrnehmung – keine reale Begebenheit dazu, also keinen äußeren „Anlaß“. Ihm fällt einfach etwas ein. Beispiel: Jemandem fällt ein, der wiederentstandene Apostel Paulus zu sein.

Wahnthemen:

Beziehungs-, Beeinträchtigungs- und Verfolgungswahn.

Beziehungswahn

bezieht alles, was um ihn herum passiert, auf sich. Dies können neben Bemerkungen, Mimik und Gesten von Mitmenschen auch so abwegige Dinge wie Zeitungs-, Radio- oder Fernsehberichte sein. Er ist überzeugt davon, dass alles seinetwegen geschieht und nur für ihn von Bedeutung ist.

Beeinträchtigungswahn

Hier wähnt sich der Patient als Ursache und Mittelpunkt des Geschehens. Hinzu kommt noch das Gefühl, alles arbeite nicht für, sondern gegen ihn. Er vermutet überall Feindseligkeit und böse Absicht, fühlt sich ungerecht behandelt und übergangen. Dies kann bis hin zu Tötungsvorwürfen führen.
Eine Steigerung ist der

Verfolgungswahn

Der Patient fühlt sich in Verkennung harmloser Ereignisse selbst von engsten Vertrauten beobachtet und verfolgt, spricht seine Gedanken allerdings aus Angst oft nicht aus.
Die Wahnthemen von Dementen können sich sehr von den Wahnthemen Schizophrener unterscheiden.

Wahnthemen von Dementen

Handeln häufig von der Vergangenheit des Betroffenen bzw. von kleinen Alltagsdingen aus dem jetzigen Leben (z.B. „Ich weiß genau, meine Zimmernachbarin bestiehlt mich. Sie will mich fertigmachen…“).

Wahnthemen von Schizophrenen

Es geht oft um relativ abenteuerliche Themen – z.B. Verfolgung durch eine Geheimorganisation.

WERTSCHÄTZUNG

Der Klient wird vom Gesprächspartner akzeptiert und angenommen, unabhängig davon, was er äußert oder wie er sich gibt, eben als Person mit Schwächen und Stärken.

Er wird nicht bewertet.

Dabei muss der Klient echtes Interesse an seiner Person spüren können. Dieses leitet der Klient ab aus

dem Tonfall, dem Inhalt der Äußerungen, der Mimik, der Gestik und Körperhaltung und den Umgangsformen.

Die Beziehung ist von emotionaler Wärme und Wohlwollen geprägt.

Die Äußerung und Erlebniswelt des Klienten werden auch dann von seinem Gesprächspartner akzeptiert, wenn sie dessen Erwartungen und Einstellungen widersprechen.

Der Klient muss spüren, dass dies die Beziehung nicht beeinträchtigt.

Siehe > Klientenzentrierte Gesprächsführung – 1. Einführung – Wertschätzung

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  • Validation
    (lat. validus = kräftig, stark, rechtskräftig , gültig sein , Validation = Gültigkeitserklärung, für gültig erklärt)
    Die aus der USA übernommene Methode der Validation kann als grundsätzliche Haltung im Umgang mit Dementen angesehen werden. Hier wird der emotionale Gehalt der Aussage aufgegriffen und „validiert“, also für gültig erklärt, ohne zu analysieren, zu bewerten oder zu korrigieren. Wer die Validation anwendet, muss den Kommunikationsfluß trotz „falscher“ Fakten aufrechterhalten. Die innere Realität verwirrter alter Menschen mit all ihren gefühlsmäßigen Anteilen als ganz persönliche Sicht- und Erlebnisebene zu akzeptieren, ist der Kern der Validation. Besonderes Gewicht erhält hierbei der Bezug auf die Biographie des Verwirrten. Dieser Ansatz kann als Grundhaltung andere Arbeitsformen unterstützen. (Vieten M. et al.)
    Lit.: Feil , Naomi , Validation in Anwendung und Beispielen, Reinhardt 2001

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  • Über-Ich
    Ist eine der drei Instanzen (Es, Über-Ich, Ich) in dem Instanzenmodell nach Freud. Nach Freud prägen den Menschen diese Instanzen und sind Bestandteil der Persönlichkeit eines Menschen. Das Über-Ich enthält die gesellschaftlichen und elterlichen Werte und Normen und bildet das menschliche Gewissen.