Klientenzentrierte Gesprächsführung – 1. Einführung – Wertschätzung

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Der Klient wird vom Gesprächspartner akzeptiert und angenommen, unabhängig davon, was er äußert oder wie er sich gibt, eben als Person mit Schwächen und Stärken.

Er wird nicht bewertet.

Dabei muss der Klient echtes Interesse an seiner Person spüren können. Dieses leitet der Klient ab aus

dem Tonfall, dem Inhalt der Äußerungen, der Mimik, der Gestik und Körperhaltung und den Umgangsformen.

Die Beziehung ist von emotionaler Wärme und Wohlwollen geprägt.

Die Äußerung und Erlebniswelt des Klienten werden auch dann von seinem Gesprächspartner akzeptiert, wenn sie dessen Erwartungen und Einstellungen widersprechen.

Der Klient muss spüren, dass dies die Beziehung nicht beeinträchtigt.

Dazu ein Lückentext:

Wertschätzung / Akzeptanz

Der Klient wird akzeptiert und angenommen, ________________davon , was er äußert oder wie er sich gibt, eben als Person mit _________________und Stärken. Er wird nicht________________. Dabei muss der Klient echtes __________________an seiner Person __________ können. Dieses leitet der Klient ab aus dem_______________, dem Inhalt der Äußerungen, der Mimik, Gestik und Körperhaltung und Umgangsformen. Die Beziehung ist von emotionaler Wärme und _______________ geprägt.

Seine Äußerung und ___________________ werden auch dann akzeptiert, wenn sie eigenen Erwartungen und Einstellungen______________________.

Der Klient muss spüren, dass dies die Beziehung nicht __________________.

_______________________________________

Einzusetzende Wörter:

Interesse / Tonfall / beeinträchtigt/ Schwächen / widersprechen/ Wohlwollen /spüren /bewertet / unabhängig/ Erlebniswelt

Übung zu den Stufen der Wertschätzung / Akzeptanz:

Arbeitsauftrag:

Ordnen Sie die Äußerungen der Lehrerin den Stufen der Wertschätzung/Akzeptanz zu.

Lehrer: Ich sehe, dass Sie in meinem Unterricht ständig einschlafen. Das verunsichert mich sehr. Kann es sein, dass Sie sich bei mir total langweilen?

Schüler: Nein, überhaupt nicht. Aber ich kann kaum die Augen aufhalten. Ich habe beim McDonald immer Spätschicht und schlafe nur 4 Stunden maximal. Ich brauche das Geld, ich bekomme kein Bafög. Meine Eltern weigern sich, mich zu unterstützen. Die lassen mich völlig hängen. Ich weiß auch nicht, wie das weiter gehen soll.

Lehrer: Ich verstehe, dass die Sicherung des Lebensunterhaltes von zentraler Bedeutung für Sie ist. Und es tut mir leid zu sehen, wie Sie sich zwischen den beiden Polen Jobben und Schule aufreiben. Aber ich muss sagen, das sind jetzt die Abschlussprüfungen , die jetzt enorm wichtig für Sie sind. Haben Sie eine Idee, wie es gut weitergehen könnte?

Schüler: Ich kann es ja auch nicht ändern. Auf mich nimmt kein Schwein Rücksicht. Können Sie mich nicht einfach schlafen lassen und mir die Klausuren erlassen?

Lehrer (wütend): Sie sind unmöglich! Wir haben extra einen Plan für die Nachschreibe-Klausuren aufgestellt, an den Sie sich nicht halten. So hat es keinen Zweck weiter zu arbeiten.

Schüler: Ich muss aber Geld verdienen! Die Noten sind mir scheißegal!

Lehrer (erschrocken, abmildernd): Mhmm. Ich merke, Sie befinden sich in einem Konflikt zwischen den schulischen Anforderungen und der Notwendigkeit, Geld zu verdienen. Der Lebensunterhalt ist Ihnen so wichtig, dass Sie schlechtere schulische Leistungen in Kauf nehmen.

Schüler: Mein Gott, dass klingt aber geschraubt! Ich habe die Schnauze so gestrichen voll, dass ich am liebsten aus dem Fenster hüpen möchte!

Lehrer (ganz besorgt): Um Gottes Willen! Sie tun mir so leid!. Wieviel Geld brauchen Sie denn bis zu den Prüfungen? Ich borge es Ihnen. Soviel, wie Sie wollen. Natürlich unverzinst! Wie ich Sie kenne, werden Sie es mir ja schnellstens zurückzahlen. Nur, bitte, bitte, springen Sie nicht!

Übung zur Wertschätzung:

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Klientenzentrierte Gesprächsführung – 2. Wer hat das Problem?

Klientenzentrierte Gesprächsführung – 1. Einführung – Kongruenz

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Als Unterrichtseinstieg macht sich ein KaWa gut.

Zur Erläuterung: Den Begriff KaWa kenne ich von der Managementtrainerin Verena F. Birkenbihl. Es erinnert mich stark an die Technik des Akrostichon, dem Schreibspiel aus der Antike, was ich im letzten Blogbeitrag erwähnt hatte. Siehe Notenschlüsselfamilie. Wobei ein Akrostichon sehr lyrisch verwendet werden kann. Könnte man beim KaWa aber auch. Für mich verwischen sich die Grenzen…

KaWa steht für

K … reatives

A … nalograffiti

W … ort

A … ssoziationen

Praktisch entsteht ein KaWa, indem wir ein Schlüsselwort zu unserem Thema wählen – also in unserem Falle „Kongruenz“ – und dann zu jedem Buchstaben dieses Begriffes frei assoziieren. Dabei beginnen wir jedoch nicht unbedingt vorne und enden hinten, sondern lassen wir
unsere Augen über den Begriff „wandern“ und tragen spontan ein, was uns einfällt.

Analograffiti©

Der Begriff ist ein Kunstwort und setzt sich zusammen aus
„analogem“ Denken (ANALOG) mit einem Stift in der Hand (GRAFFITI). Nun können wir mit einem Stift sowohl schreiben als auch zeichnen.

Ein KaWa zu „Konkruenz“ könnte zum Beispiel sein:

Ein Mensch ist kongruent, wenn er ER SELBST ist ohne sich hinter einer Fassade oder Maske zu verbergen.

Er lebt offen seine Gefühle und Einstellungen. Das bedeutet aber nicht, mit jeder Regung unbeherrscht herauszuplatzen.

Durch einen grundsätzlich wertschätzenden Umgang selektiert er, was er dem Gegenüber zumuten kann.

Ruth Cohn spricht von selektiver Echtheit: „Sei authentisch und selektiv in Deiner Kommunikation. Mache Dir bewusst, was Du denkst, fühlst und glaubst und überdenke vorher, was Du sagst und tust.“

Selektive Authentizität bedeutet, dass alles, was gesagt wird, ehrlich sein soll. Dies bedeutet jedoch nicht, dass auch alles gesagt werden muss.

Bedeutung:

Authentische Personen ermöglichen Vertrauen und ermutigen Klienten schrittweise sie selbst zu sein.

Dazu ein Lückentext:

Stufen der Kongruenz (gekürzt nach Weinberger)

Stufe 1

Zwischen dem Erleben und Verhalten einer Person bestehen offensichtlich Widersprüche. Die Person bemüht sich, ungreifbar zu bleiben und lenkt von sich ab, wenn sie persönlich angefragt wird.

Stufe 2

Zwischen dem Erleben und Verhalten einer Person besteht kein Widerspruch. Es entspricht ihrem inneren Erleben. Wird sie angefragt, macht sie über ihr Erleben vorsichtige Mitteilung. Dabei beachtet sie die Befindlichkeit ihres Gegenübers und selektiert dem entsprechend.

Stufe 3

Eine Person ist ganz spontan und gibt freien Einblick in ihr Erleben. Das Gespräch wird zu einer gleichberechtigten Interaktion.

Quelle: Weinberger S. (1998): Klientenzentrierte Gesprächsführung. Eine Lern- und Praxisanleitung für helfende Berufe. Beltz, Weinheim und Basel, S. 40 f.

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